Dienstag, 19. April 2011

5. August 2008: 1.-August-Spektakel Teil 2: Schlammige Tortur

80 Prozent der Blick am Abend-Leser wollen mehr von Katja Walder (Effretikon ZH)

Aaah... Ohhh... Uuuh...!!»-Es ist nicht das 1.-August-Feuerwerk, das uns Verzückungsschreie entlockt- es sind spitze Steine, die sich gnadenlos in unsere zarten Städter-Fusssohlen rammen und uns leiden lassen. «Ich verklage diese Leute», flucht Muskel-Minnie. Wir sind unterwegs auf einem offiziellen «Barfuss-Pfad» und haben es uns im Vorfeld wunderbar vorgestellt: Satte Moosböden, weicher Sand, kühler Lehm, massierende Holzschnitzel. Alles, was man halt so fühlen will an den eigenen Fusssohlen. Stattdessen: Glühend heisser Asphalt (bloss nur mit den Zehen berühren), spitzige Kiesel (Aaaautsch!), grosse Schnitzel mit Aufschlitzpotenzial («Ich han en Spiiise!»). So ein Mist. Wir zetern, fluchen, nörgeln und spüren die Häme des Dünnen. Der hat nämlich noch gesagt: «Spinnt ihr, die Schuhe zu Hause zu lassen?» Aber wir wollten nicht hören. Und so humpeln Muskel-Minnie und ich über diesen ungastlichen Barfuss-Pfad, weichen vergammelten toten Mäusen aus und wünschen uns unsere Schuhe her- oder zumindest eine dicke Hornhaut-Schicht an die Sohle. Lädiert erreichen wir den ersten Posten, wo wir mit Augenbinden über verschiedene Bodenbeläge tapsen. «Aah, das ist schön», entfährt es uns bei den grossen, kühlen Steinen. «Da bleiben wir». Doch der Dünne hat kein Erbarmen und zerrt uns weiter. Eine Tortur. Entschädigt werden wir erst ganz zum Schluss - in einem Schlamm-Becken. Knietief waten wir durch den Morast und produzieren dabei unanständige Furz-Geräusche. Gedanklich schweife ich ab: denke an den Robinson-Spielplatz aus meiner Kindheit, den Robidog-Kasten vor dem Haus und an Schlamm-Wrestling. Jetzt bloss nicht hinfallen.

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