90 Prozent der Blick am Abend-Leser wollen mehr von Katja Walder (Effretikon ZH)
Also du, wir lesen uns», sagt sie kurz vor Dietlikon zum kleinen Mann im schwarzen Jacket. Er lacht verlegen. Drei steife Küsschen folgen, links-rechts-links. Und nun sagt sie den entlarvenden Satz: «Bis irgendwann wiedermal, oder so ...» Spannend! Was hat sich da zuvor abgespielt? Theorie 1: Die beiden haben sich via Schatzchäschtli kennengelernt. Möglicher Text: «Hey du, langi schwarzi Haar, ha di geschter xeh i dä S8, dis Lächlä hätt mär d'Heifahrt versüesst! Morn widär um di gliich Ziit, gliichä Wagä?» Sie hat angebissen. Ein verlegenes «Hallo, wie gahts, wer bisch, was machsch»-Smalltalk und beschnuppern, bis Dietlikon. Theorie 2: Die beiden arbeiten in einer Grossbank, er im Controlling, sie im Kundenkontakt. Per Mail sind sie ins Flirten gekommen. Ohne zu wissen, wer hinter den Buchstaben steckt. Bis heute. Da haben sie den Schritt gewagt. «Wie wärs mit einem Feierabend-Drink?» hat sie geschrieben. Und er hat nervös und aufgekratzt zugesagt. Dass beide mit der S8 nach Hause müssen, war Zufall. Vielleicht trifft aber auch Theorie 3 zu: Die beiden haben sich beim Chatten kennengelernt. Er als Gigolo81, sie als SweetGirl. Mit dem verbalen Schlagabtausch kam das Kribbeln, entwickelten sich Gefühle und die Sehnsucht, sich endlich zu treffen. Vorsichtig wie man ist, erstmal nur zu einem Drink, das hat die beste Freundin dem SweetGirl so geraten: «Dann bist du ihn schnell wieder los!» Dass er auch in die S8 musste, war Pech. Welche Theorie stimmt, werden wir nie erfahren. Denn «bis irgendwann wiedermal, oder so» klingt gar nicht gut.
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